Pétanque: Spiel des Südens

Verfasst von: Marc Mühleis
Faire du Feu-Wurf.
Faire du Feu-Wurf.   Bild: Marc Mühleis
Zugegeben, dieser Sommer in Deutschland war jetzt nicht durchgehend der Burner. Einige würden sagen, es regnete zu viel, andere würden sagen, ständig diese Temperaturschwankungen und wieder andere, und dort wo es mal konstant Sommer war, konnte man glatt in die Luft fliegen. Wie gut, dass es da ein Spiel gibt, dass man fast bei jedem Wetter spielen kann, besser sollte. Sicher, viele kennen es vom Urlaub.

Und Tausende spielen es in Deutschland. Doch in letzter Zeit, in dieser smarten Zeit, wo fast jeder jeden Tag in seiner Freizeit nur noch über diesen Dingern brütet, da ist es weniger geworden. Das heißt nicht, dass man kaum mehr Leute sieht, die dieses Spiel spielen. Aber es fühlt sich einfach weniger an. Dabei ist Pétanque, dieses alte Spiel des Südens so eine tolle Erfindung. Schon die alten Römer konnten sich der Faszination dieses Spiels nicht entziehen. Sie nannten und nennen es noch heute BOCCIA. Die Engländer nennen es auch heute noch BOWLS, trotz Brexit. Man muss sich ja nicht von allen europäischen Errungenschaften trennen.

Das muss ausgemessen werden! Marc Mühleis
Diese Kugel trifft. Faire die Feu!
es geht wie immer knapp zu
Der Wurf, der genau trifft (Bild: Marc Mühleis)

Selbst der alte Shakespeare war ja nicht umhingekommen, dieses Spiel in seinen Dramen zu erwähnen. Und vom einstigen Oberbefehlshaber der englischen Flotte, Sir Francis Drake, wird sogar behauptet, er hätte sich nicht nicht von einer Partie dieses Spiels abhalten lassen, obwohl die spanische Armada damals bereits auf Plymouth zusteuerte. Doch so richtig berühmt wurde dieses alte Spiel des Südens erst durch die südfranzösische Spielart Pétanque. Entstanden um 1910 in einem kleinen Dörfchen namens La CIOTAT, als ein gewisser Jules le Noir aufgrund von Rheumabeschwerden nicht mehr Anlauf nehmen konnte, um die Kugeln entsprechend weit zu werfen. Dieser Jules hatte stattdessen aus dem Stand mit geschlossenen Beinen spielen dürfen. Die anderen Mitspieler hätten dann aus Solidarität ebenfalls auf den Anlauf verzichtet.

Pétanque zu spielen, ist echt gesund. (Bild: Marc Mühleis)

Sie hätten einen Halbkreis auf dem Boden gezogen, innerhalb dessen die geschlossenen Beine bleiben mussten, wenn man die Kugel warf, und die Beine durften den Boden erst wieder verlassen, wenn auch die Kugel die Wurfhand verlassen hatte. So hatte sich dann im Laufe der Zeit Pétanque an der Côte Azur und dem Alpes Maritimes entwickelt. Doch warum ist das Spiel auch heute noch, gerade bei uns, eine so große Bereichung, wenn es möglichst viele Menschen spielen? Wir lernen wieder neue Leute kennen, treffen uns wieder öfters und regelmäßiger mit unseren Freunden, schalten ab vom kräftezehrenden Internet Alltag, von den Smartphones, den Pokemons, den Ballergames. Fast in jeder Stadt gibt es Clubs und Gleichgesinnte: einfach ausfindig machen ( durchaus gerne online:) ), hingehen und loslegen.

Wer Lust hat, noch mehr über Pétanque zu erfahren, der sollte im September bei Amazon vorbeischauen. Dort werden Sie, liebe Leserin, lieber Leser einen spannenden Roman von Marc B. Rey finden mit dem Titel: PÉTANQUE! In diesem spannenden Liebesdrama und Krimi wird aber nicht nur Pétanque eine wichtige Rolle spielen, sondern ebenso Gefühlsblindheit und was mit der Enkelgeneration passieren kann, wenn die Großeltern Schreckliches erlebten, aber erst am Ende ihres Lebens darüber reden können. Ein Roadmovie in Worten von Berlin über Polen an die Côte Azur. Wie heißt es so schön bei Pétanque: Das Spiel ist erst vorbei, wenn die letzte Kugel gefallen ist. Viel Vergnügen bei Pétanque.

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Artikelsignatur: Marcus Mühleis | Autoren-Ressort: Mrey.reporters.de
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